Weil wir unsere
Vögel lieben!

 
Bannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur Startseite
Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

Chronik des Vereins für Geflügelzucht und Vogelschutz Laupheim

Der Verein für Geflügelzucht und Vogelschutz Laupheim kann auf eine rund 120 Jahre alte Vereinsgeschichte zurückblicken. 1884 kamen vier Männer zusammen, um den Verein zu gründen. Im Jahr 2004 können die nunmehr etwa 60 Vereinsmitglieder das 120-jährige Bestehen feiern und auf eine Geschichte mit vielen Höhepunkten zurückblicken. Den Werdegang des Vereins soll diese Chronik im Wesentlichen zusammenfassen. Wichtige Daten und Nachweise lieferte Konrektor a.D. Josef Braun, weitere Quellen waren die früheren Lokalausgaben vom „Laupheimer Verkünder" und „Laupheimer Volksblatt". Auch in den Niederschriften von Dr. Johann Albert Aich ist vieles festgehalten, das für diese Chronik verwendet wurde.

 

1.) Gründung des Vereins für Geflügelzucht und Vogelschutz Laupheim

1884 kamen vier Männer aus Laupheim zusammen, um offiziell den Verein für Geflügelzucht und Vogelschutz ins Leben zu rufen. Es handelte sich dabei um Geometer Josef Speth, Kammerdiener Rückert, Prokurist Georg Werner und Bäckermeister Staudenraus. Diese vier Gründungsmitglieder leisteten wertvolle Pionierarbeit, sie waren Liebhaber des Rassegeflügelzucht und des Vogelschutzes, und sie haben sich bleibende Verdienste erworben. Ihre Nachfolger haben diese Vereinsarbeit in ihrem Sinne weitergeführt, was vor allem während des 1.Weltkrieges auch für die Volkswirtschaft von großer Bedeutung war.
 

Das bevorstehende Jubiläum sollte Ansporn sein, die Freude an der Arbeit mit den Tieren zu festigen. So wie es die Gründungsväter des Vereins getan haben.

 

Die alten Bücher des Vereins berichten in den Jahren 1897, 1898 und 1899 von ersten Lokalschauen. Im Jahr 1900 war in Laupheim das Landwirtschaftsfest. Aus diesem Anlass wurde eine große Kreisschau im Rabensaal organisiert. Etwa 210 Hühner wurden ausgestellt, hinzukamen Tauben, Kanarienvögel und Wassergeflügel. Eine Attraktion war ein eigens aufgebauter Springbrunnen, in dem Enten und Gänse plantschten. Die Ehrenpreise für die Züchter wurden von der Stadt Laupheim gestiftet, sie hatten einen Wert von 9 Reichsmark (RM). Die Prämierung nahmen Bahnhofsverwalter Adler, Amtmann Straub und Stadtrat Löwental vor. Über die damalige Ausstellung liegen dem Verein noch sehr detailierte Berichte vor.

 

Doch solche Veranstaltungen waren nicht immer von Erfolg gekrönt. Die Lokalschau 1897 wurde mit einem Defizit in Höhe von 25 RM abgeschlossen. Aber der Verein wurde auch unterstützt. Herr Lais Löwental gab dem Verein eine Anleihe über 300 RM, von der Oberamtspflege erhielt der Verein eine Unterstützung über 100 RM. Damit konnte beispielsweise Holz für den Bau von Käfigen gekauft werden, eine Vereinsfahne wurde angeschafft.

 

Die Mitgliederzahl wuchs in diesen Anfangsjahren schnell an. Bei der Jahreshauptversamlung am 25. Januar 1898 waren schon 69 Mitglieder registriert. Die Versammlung wählte dabei auch ihre Vorstandschaft, die sich wie folgt zusammensetzte: 1. Vorstand wurde Bahnhofsvorstand Adler, Schriftführer machte Katastergeometer Josef Speth, Kassier wurde Bäckermeister Ludwig Staudenraus, Vizevorstand machte Stadtrat Schmid. Desweiteren wurden 7 Beisitzer gewählt. Diese Herrn verstanden es in der Folgezeit, dem Verein immer wieder zu neue Impulse zugeben. Darüberhinaus waren die Züchter aus Laupheim bei vielen Schauen immer wieder sehr erfolgreich.

 

Bei der Jubiläumsfeier anlässllch des 50Jährigen Bestehens des Landesverbandes wurden von der Landwirtschaftskammer auch Laupheimer Geflügelzüchter ausgezeichnet. Sie erhielten die bronzene Plakette, weil sie in ihrem Verein 35 Jahre und länger mitgewirkt hatten. Zu den Geehrten gehörten Vermessungsrat Josef Speth und Bäckermeister Ludwig Staudenraus.

 

Laupheimer Züchter waren auch im Landesvorstand vertreten. So war Kammerdiener Rückert 1929 Mitglied des Landesvorstandes.

 

2.) Der Verein in den Kriegs- und Nachkriegsjahren

Die Naziherrschaft in Deutschland und der 2.Weltkrieg gingen auch am Verein für Geflügelzucht und Vogelschutz Laupheim nicht spurlos vorüber. Vom 5. bis 7. Januar 1934 war die vorerst letzte Nationale Rassegeflügelausstellung, der Laupheimer Verein stiftete dafür einen Ehrenpreis. In den Kriegsjahren war ein geordnetes Vereinsleben allerdings kaum mehr möglich. Die jungen Männer wurden zum Militär eingezogen, Kassen- und Protokollbücher lagerten bei inzwischen verstorbenen Vorstandsmitgliedern und gerieten in Vergessenheit. Vorstand bis 1943 war Friedrich Schwarz, eine Übergabe an einen jüngeren Nachfolger war in diesen Jahren wegen der Kriegs nicht mehr möglich. Ihm folgte Schreinermeister Josef Rechtsteiner, der in den letzten Kriegsjahren und in der Nachkriegszeit den Verein kommissarisch führte. . . .

 

Es dauerte bis ins Jahr 1955 als Fabrikant Anton Fritz eine Versammlung einberief, um den Verein wieder zu aktivieren. Fritz bemühte sich auch darum, verloren gegangene Vereinspapiere und um die vereinseigenen Käfige wieder aufzufinden. Ein Protokoll vom 18.01.1957 gibt darüber Auskunft, dass dieses Bemühen nur teilweise erfolgreich war. Erfolgreich war hingegen die Versammlung im Jahr 1955. 13 Geflügelzüchter waren der Einladung gefolgt, alle stimmten sie der Neugründung des Vereins zu, geschlossen traten sie in den Verein ein. Zum 1. Vorsitzenden wurde Bäckermeister Hermann Leimgruber gewählt. Sein Stellvertreter und gleichzeitig Schriftführer wurde Anton Fritz. Kassier machte Georg Hering, Beisitzer wurden Karl Looser, Robert Sigg und Albert Haaga. Der Jahresbeitrag wurde auf 4 DM festgesetzt. Für die Geflügelzüchter sollte zukünftig im Hotel Post die Fachzeitschrift „Geflügel-Börse" ausgelegt werden

 

3.) Neuer Verein mit neuem Leben

Mit der Neugründung des Vereins waren die Weichen für ein wieder geordnetes Vereinsleben gestellt. Und so kam es am 26.02.1956 zur ersten Hauptversammlung nach der Neugründung, eröffnet durch Vorstand Hermann Leimgruber. Sein besonderer Gruß galt an diesem Tag dem Mitglied Hans Romer aus Baustetten, der es sich trotz seines hohen Alters nicht nehmen ließ, an dieser Hauptversammlung teilzunehmen. Romer war 1910 dem Verein beigetreten und er war damit der letzte Vertreter dieser Züchtergeneration. Im weiteren Verlauf dieser Versammlung wurden mit Geflügelmeister Helmut Schimpf vom Schloßgut Laupheim und Bernhard Maier, Vorstand des Vogelschutzvereins Baustetten, zwei neue Mitglieder in den Ausschuss gewählt, sie übernahmen das Amt für zwei Kollegen, die weggezogen waren. Einstimmig beschlossen wurde von den 46 anwesenden Mitgliedern, dass die Mitglieder des Auschusses jeden Monat zur Aussprache zusammenkommen sollten und dass der Verein aus geographischen Gründen den Kreisverband Ravensburg verlassen und dafür dem Kreisverband Ulm beitreten sollte.

 

1957 wurde die erste Lokalschau nach dem Krieg in der Krone abgehalten. Unter den Ausstellern waren die Vereinsmitglieder Helmut Schimpf und Franz Mader, der Verein zählte 47 Mitglieder.

 

1958 leiteten der 1. Vorstand Hermann Leimgruber sowie die Zuchtfreunde Anton Fritz und Helmut Schimpf die Ausstellung im Rabensaal mit 547 Geflügeltieren und Tauben. Aussteller aus dem Laupheimer Verein waren Xaver Wegerer, Helmut Schimpf, Franz Mader und Josef Ersing.

 

In 196O stellten Helmut Schimpf Altdeutsche Kröpfer blau mit Binden und Frieder Übelhör Chinesentauben schwarz in Köln aus, sie hatten auf dieser 41. Nationalen mit ihren Tieren sehr großen Erfolg.

 

In den 60er Jahren wurde jährlich eine Lokalschau organisiert, 1960 ausnahmsweise in Schwendi im Kreuzsaal.

 

Im Jahr 1962 pachtete der Verein ein Grundstück, um seinen Züchtern bessere Voraussetzung für die Haltung der Tiere zu geben.

 

Der Besuch der 44. Nationalen vom 18. bis 20.01.1963 in Stuttgart war den Vereinsmitgliedern ein gemeinsamer Besuch wert.

 

1964 erwarb der Verein weitere Ausstellungskäfige und war somit Besitzer von nunmehr 250 Käfigen.

 

Bei der Hauptversammlung am 20.03.1966 standen Neuwahlen an. Vorsitzender wurde Hermann Leimgruber, zum Schriftführer wurde Helmut Schimpf gewählt, das Amt des Kassiers übernahm E.Fiegel, Zuchtwart wurde Xaver Wegerer, Kassenprüfer machten Engelbert Stöferle und Siegfried Hoppe.

 

Nach den Lokalschauen von 1966 und 1967 stand im Jahr 1968 wieder eine große Kreisschau an. Ausstellungsleiter waren Helmut Schimpf und Hermann Leimgruber. Für die Tombola zeichneten sich Maria Übelhör und Bärbel Staub verantwortlich. Vereinsbester bei der Ausstellung wurde Frieder Übelhör mit seinen Indischen Laufenten. Josef Ersing mit Altdeutschen Kröpfern sowie Xaver Wegerer und Franz Mader durften ebenfalls hohe Prädikate entgegennehmen.
 

1969 überreichte der Kreisvorsitzende Walter Goedsche im Rahmen der Weihnachtsfeier die Silberne Bundesnadel an Helmut Schimpf.

 

Die Kreisschau 1972 in Unterelchingen war ein Erfolg für Paul Denzel, Franz Mader und Frieder Übelhör. Den Pokal des Vereinsbesten errangen 1973 Paul Denzel mit seinen Zwerg Wyandotten und Franz Mader mit Dragoontauben. In diesem Jahr zählte der Verein 94 Mitglieder.

 

Nach der Wahl bei der Hauptversammlung in diesem Jahr gabs neue Gesichter im Ausschuss. Schriftführer wurde Anton Braig, Kassier Paul Denzel, Zuchtwart für Hühner wurde Helmut Schimpf und für die Tauben war Franz Mader zuständig, im Ausschuss waren darüberhinaus Josef Mader, Alfred Staub Frieder Übelhör und Albert Hoppe vertreten.
 

Im Jahr 1974 feierte der Verein für Geflügelzucht und Vogelschutz Laupheim sein 90-jähriges bestehen. Aus diesem Anlass wurde die Kreisschau organisiert. Die Schirmherrschaft übernahm Bürgermeister Otmar Schick. In seiner Festrede verwies er unter anderem darauf, dass eine Kreisschau die Möglichkeit biete, einem breiten Publikum die Erfolge einer gezielten Züchtung zu zeigen und den Menschen auf das Lebensrecht der gefiederten Freunde hinzuweisen. Wenn dabei noch ein bisschen Liebe zum Tier geweckt werde, sei dies mit der schönste Gewinn dieser Tage, so Bürgermeister Schick. Für die Kreisschau verantwortlich waren Hermann Leimgruber und Helmut Schimpf. Die höchste Punktzahl bei der Ausstellung erreichten Josef Mader mit seinen Pommernenten bei Zwerghühnern, Xaver Wegerer und Franz Mader mit Orient-Rollern. Sehr gut bewertet wurden auch die Pommernkröpfer von Günther Weidenlehner, Helmut Schimpfs bayrische­ und englische Kröpfer, Hannelore Mader mit Couchoistauben, Reiner Fuchs mit Damascenertauben sowie die Indischen Zwergkröpfer von Xaver Wegerer. Die von den Familien Staub und Übelhör zusammengestellte Riesentombola fand regen Zuspruch.
 

Aktivitäten auf den jährlichen Lokalschauen aber auch das gesellige Beisammensein bei Ausflügen und Wanderungen prägten die Jahre von 1974 bis 1984. So wurden für die Kinder Pony reiten organisiert, es gab Vorträge und Zuchtschulungen. Besonders aktiv waren dabei die Zuchtfreunde Reiner Fuchs und Helmut Schimpf.

 

1978 stellten die Züchter Reiner Fuchs und Eberhard Danner ihre Tauben mit hervorragendem Erfolg in Frankfurt aus.

 

Im März 1979 wählte der Verein Josef Mader zum 1. Vorsitzenden, 2. Vorsitzender wurde Franz Mader, Schriftführer und Pressewart übernahm Eberhard Danner, Kassier wurde Paul Denzel. Des weiteren wurde Xaver Wegerer Zuchtwart für Hühner, Vereinskollege Reiner Fuchs wurde Zuchtwart für Tauben und Friedrich Scheffold wurde als Zuchtwart für Vögel zuständig. Hans Klöble und Engelbert Stöferle stellten sich als Kassenprüfer zur Verfügung, Josef Ersing und Alfred Staub übernahmen die den Posten als Gerätewarte.

 

Zur 1200 Jahr Feier der Stadt Laupheim gestalteten die Züchter Heinz Marquard und Engelbert Stöferle einen Festwagen, Jakob Kranz war mit einem Ponygespann dabei.

 

Den Züchterabend des Landesverbandes am 7.Juni 1980 in Sindelfingen besuchten die Familien Franz Mader, Fritz Scheffold und Eberhard Danner. Im Juli desselben Jahres gestaltete der Verein im Vereinsheim in der Jau ein Gartenfest, bei dem besonders die Jugendlichen und die Gäste vom DRK Laupheim auf ihre Kosten kamen. Ebenso fand im Rahmen des Ferienprogramms am 13.08.1981 ein bunter Nachmittag für Kinder statt.
 

4.) Das Jubiläumsjahr 1984

Die außerordentliche Hauptversammlung am 14.01.1984 wählte Helmut Schimpf zum neuen 1. Vorsitzenden. Die Versammlung stand auch im Zeichen des bevorstehenden 100jährigen Vereinsjubiläums, das vorbereitet werden musste. Der Verein lud schließlich am 01.09.1984 zum Festakt mit Ehrungen ins katholische Gemeindezentrum ein. Als Gäste konnten die Vertreter der Nachbarvereine begrüßt werden. Mehrere Redner sprachen dem Verein ihre Glückwünsche zum 100-jährigen Bestehen aus: Bode Ziesche vom Landratsamt, selber aktiver Geflügelzüchter, überbrachte die Glückwünsche des Landkreises. Er wies auf die Bedeutung des Laupheimer Vereins im Landkreis hin, verbunden mit dem Wunsch, dass der Verein weiterhin viel Erfolg haben möge. Als Jubiläumsgeschenk des Landkreises übergab Bode Ziesche einen Scheck. Stadtrat Paul Luther, der den Laupheimer Bürgermeister vertrat, verwies darauf, dass die Stadt auf jeden ihrer Vereine stolz sei, ganz besonders aber auf den traditionsreichen Geflügelzuchtverein, so der Stadtrat in seiner Laudatio. ,,Wir sitzen alle auf einer Stange", so formulierte es der Öffentlichkeitsreferent des Landesverbandes Günther Stach, der sich selbst seit seinem 5. Lebensjahr zu den Vogelschützern zählt. Der Laupheimer Verein habe ein beachtliches Alter erreicht, so Stach, der Landesverband sei gerade mal 5 Jahre älter. Trotz zahlreicher Tiefs habe sich der Verein am Leben gehalten, sagte Stach, er sprach der großen Familie der Geflügelzüchter ein dickes Lob aus. Worte der Anerkennung kamen auch vom Vertreter des Ministeriums für Landwirtschaft, Forsten und Umwelt. Dr. Karl Eilfort erklärte, eine 100-jährige Vereinsgeschichte sei etwas „ganz und gar nicht alltägliches". Unter Beifall bezeichnete der Kreisvorsitzende Dieter Maile den Laupheimer Verein trotz der 100-jährigen Geschichte als einen Verein der jung geblieben sei. Reiner Fuchs, der im September 1984 zum Ehrenmitglied ernannt worden war, zeichnete in seinem Festvortrag den Werdegang des traditionsreichen Vereins nach. Dabei hob er die Vielseitigkeit und Toleranz hervor, die den Verein prägten. Nach seinem mit Anekdoten und Witz gewürzten Vortrag begann die Ehrung verdienter und langjähriger Mitglieder. Dem schloss sich ein buntes Programm an, durch das der stadtbekannte Conferencier Morri die Federführung übernahm: die Allmendinger Geflügelzuchtfreunde begeisterten mit einem zünftigen Schuhplattler, die Kunstradfahrer unter der Leitung von Zuchtfreund Alfred Staub gefielen mit ihrer sehenswerte Akrobatik. Die Zuchtfreunde feierten bei Tanz, Tombola und Unterhaltung zünftig und bis tief in die Nacht hinein.

 

Das Jubeljahr wurde am 29. und 30.Dezember mit der großen Jubiläums- und Kreisschau in der Herrenmahdhalle abgeschlossen. 91O Tiere und 105 Aussteller waren auf dieser Ausstellung vertreten. Bürgermeister Otmar Schick bezeichnete sie als Attraktion und Höhepunkt der Veranstaltungen in diesem Jahr. Gleichzeitig sagte er dem Verein die Unterstützung der Stadt bei der Verwirklichung einer Zuchtanlage zu.

 

Beim Heimatfestumzug 1985 präsentierte sich der Verein mit einem prunkvollen Festwagen, der von Engelbert Stöferle und seinen Helfern gestaltet wurde. Bei einem weiteren Laupheimer Fest, dem Brunnenfest, beteiligt sich der Verein Jahr für Jahr mit einem Hähnchengrillstand, der von Engelbert Stöferle gebaut wurde.

 

Jährliche Lokalschauen gehören in diesen Jahren zu den Aktivitäten des Vereins, die Züchter aus Laupheim beteiligen sich an Kreis- und Landesschauen sowie Nationalen und VDT-Schauen.

 

Die traurige Nachricht vom Tod des Ehrenvorsitzenden Hermann Leimgruber erfährt der Verein am 26.11.1995. Der langjährige 1. Vorstand war für so manchen Züchter ein väterlicher Freund, die ganze Laupheimer Züchterfamilie ist ihm zu Dank für seine Verdienste um den Verein verpflichtet. Hermann Leimgruber bestach durch seine integre Haltung. Seine Meinung war allseits gefragt und geschätzt, auch im Laupheimer Stadtrat, dem er 12 Jahre lang angehörte.
 

5.) Der Bau der Kleintierzuchtanlage

Am 10.06.1996 gab die Stadtverwaltung ihre Zusage zum Bau einer Kleintierzuchtanlage. Seit Ende der 60er Jahre war man auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück. 1993 wurde der erste Bebauungsplan für eine Zuchtanlage öffentlich ausgelegt. Am letzten Tag der Einspruchsfrist legte das Landwirtschaftsamt sein Veto ein. Zuchtfreund Friedrich Übelhör brachte daraufhin den Vorschlag ins Gespräch, die alte Kläranlage neben der Schnellstraße zu nutzen. Dieser Vorschlag wurde auch Stadtbaumeister Fischer unterbreitet, schließlich einigte man sich auf das 75 Ar große Gelände im Vorholz. Im Sommer desselben Jahres begann Friedrich Übelhör mit den Planierarbeiten, Strom- und Wasserleitungen wurden zu den einzelnen Parzellen verlegt. Die Baumaschinen wurden von Laupheimer Firmen zur Verfügung gestellt. Viele Helfer waren unzählige Arbeitsstunden im Einsatz. Unter der Regie von Architekt Hans Österle wurde 1997 mit dem Bau des Vereinsheimes begonnen. Jede freie Minute nutzten die Vereinsmitglieder für die Arbeit am Bau, von den Baggerarbeiten bis hin zur Inneneinrichtung haben sie alles selber gemacht. Das von der Tierzuchtstelle Stuttgart übernommene Heim sah nach den Arbeiten wieder aus wie neu, dies gilt auch für die Inneneinrichtung. Am Samstag, den 25.04.1998 wurde schließlich das neue Vereinsheim feierlich eingeweiht. Vorsitzender Helmut Schimpf bedankte sich bei den vielen Helfern. Bürgermeister Otmar Schick lobte das ehrenamtliche Engagement und sprach den Züchtern und Helfern seine Anerkennung aus, der Verein bereichere mit seinen Aktivitäten das Leben in der Stadt. Das Vereinsheim bietet auf ca. 100m2 Platz für rund 50 Personen. Auf dem umliegenden Gelände bauen die Züchter auf 300m2 bis 400m2 großen Grundstücken ihre Hühnerställe und Taubenhäuser in einer vorgegebenen, einheitlichen Bauweise.

 

Die Arbeiten am gesamten Komplex der Kleintierzuchtanlage waren damit aber nicht abgeschlossen. Der Zuchtwart für Hühner, Frieder Übelhöhr, und Engelbert Stöferle scharten weiterhin ihre Männer um sich herum, um an der Anlage weiterzubauen. So mussten im Außenbereich Wege und Zäune angelegt werden. Und im Frühjahr 1999 wurden die Pläne für eine 25 Meter auf 12,5 Meter große Ausstellungshalle entworfen, verantwortlich war Architekt Willi Hoffmann. Den ganzen Sommer wurde an der Halle gebaut, viele Vereinsmitglieder verzichten deswegen sogar auf ihren Urlaub. Im November war die Halle unter der Leitung des Bauauschusses mit Frieder Übelhör, Helmut Schimpf, Wolf Dieter Jucknies und Hubert Bussinger fertiggestellt. Die erste Schau wurde gemeinsam mit dem Kaninchenzuchtverein am 27. und 28.11.1999 abgehalten. Die Mitglieder des Kaninchenzuchtvereins Z93 hatten sich am Hallenbau beteiligt. Zu diesem Zeitpunkt wurde in beiden Vereinen noch über einen Zusammenschluss diskutiert. Diese Pläne zerschlugen sich später nach diversen Meinungsverschiedenheiten.

 

Am 27.05.2000 konnte dann die neue Ausstellungshalle feierlich eröffnet werden. Vorsitzender Wolf Dieter Jucknies begrüßte die zahlreichen Mitglieder. In seinem eindrucksvollen Festvortrag beschrieb Mathias Buck den Bauverlauf verbunden mit dem Dank an alle, die zum Gelingen der Halle beigetragen haben.

 

Bei der Hauptversammlung am 10.03.2001 übernahm Mathias Buck auch das Amt des 1. Vorsitzenden von seinem Vorgänger Wolf Dieter Jucknies. Jucknies war am 13.03.1999 gewählt worden, nachdem er den Verein zuvor kommisarisch geführt hatte. Grund dafür war, dass Helmut Schimpf den Posten des 1. Vorsitzenden niedergelegt hatte. Mathias Buck wurde zusammen mit Schriftführer Jürgen Rapp, Gerätewart Engelbert Stöferle, Kassenprüfer Edgar Schmid und Zuchtwart für Hühner Frieder Übelhör auf vier Jahre gewählt.

 

6.) Der Verein im neuen Jahrtausend

Ein sehr schönes Freizeiterlebnis für Kindergartenkinder ist Jahr für Jahr der Besuch in der Kleintierzuchtanlage, organisiert unter anderem vom 2. Vorsitzenden Frieder Übelhör. Im Frühjahr kommen die Kinder und können zuschauen und erleben wie kleine Kücken aus dem Ei schlüpfen. Die bis zu 120 Kinder werden immer von Wolf Dieter Jucknies, Helmut Schimpf, Frieder Übelhör und Mathias Buck betreut.

 

Arbeit macht daneben das ganze Jahr die Pflege und das Instandhalten der Kleintierzuchtanlage. So wurde im Jahr 2001 die Umzäunung des Weihers aufgestellt. Unter anderem mussten die Pfähle gesetzt werden, bei dieser Arbeit engagierte sich vor allem Zuchtfreund Alex Fidorus. Auf sich warten ließ der Zuschussbescheid zum Bau eines Gerätehauses, deswegen verzögerte sich der Baubeginn. Im September 2002 aber konnte die Baumannschaft unter Führung von Mathias Buck und Frieder Übelhör loslegen. In vielen Arbeitsstunden wurde das Gerätehaus, das 10 Meter auf 13 Meter groß wurde, innerhalb eines Jahres fertiggestellt. Im September 2003 konnte es in Betrieb genommen werden, es dient zum Aufbewahren von Volieren und Ausstellungskäfigen, daneben als Vorratsraum für das Vereinsheim. Ein Raum ist vorgesehen für das Archiv und die Aufbewahrung von weiteren Vereinsutensilien. Die Bauaufsicht für das Gerätehaus lag bei Architekt Heinz Schwarzkopf.. Ein besonderer Dank gilt dem Züchterkollegen Franz Hohensteiner, der sämtliche Bauaktivitäten auf Bildern festgehalten hat. Maria Übelhör wiederum hat mit ihrem Küchenteam für das leibliche Wohl der Bauarbeiter gesorgt, auch ihr gebührt ein Dank im Namen des Vereins. Sie steht auch bei Versammlungen und anderen Veranstaltungen immer bereit, um den kleinen oder größeren Hunger zu stillen.
 

Einen etwas außergewöhnlichen Termin verzeichnete der Verein für Geflügelzucht und Vogelschutz Laupheim bereits im Jahr 2002. Der Sonderverein der Friesenhühner war anlässlich seiner Sommertagung Gast in Laupheim. Daneben gab es in der neuen Ausstellungshalle eine Sonderschau der Chabozüchter zu sehen, daran angeschlossen die Lokalschau des Geflügelzuchtvereins. Geselliges Beisammensein war beim Grillfest angesagt, das von Mathias Buck organisiert und zu dem der Altenklub eingeladen wurde.

 

Ein Höhepunkt im Jahr 2003 wird die 83.Landesschau verbunden mit der Kreisschau in Ulm sein. Der Verein für Geflügelzucht und Vogelschutz Laupheim wird sich dabei am Käfigaufbau beteiligen.

 

Im Frühjahr und Herbst 2004 werden in Laupheim die Orient-Rollerzüchter zu Gast sein. Das Jahr wird daneben ganz im Zeichen des 120-jährigen Vereinsjubiläums stehen mit der Feier am 12.6.2004 in der Ausstellungshalle.
 

Gez. Franz Mader

13.10.2003